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Im Museum einen kühlen Kopf bewahren: Maßnahmen gegen sommerliche Hitze im Technischen Museum Wien

Challenge
Zu den Lösungen
Aktuelle Phase:
Bekanntgabe der Gewinner
  1. Aufruf und Einreichungen abgeschlossen am 09.07.2018
  2. Rückfragen abgeschlossen am 09.08.2018
  3. Jury-Bewertung abgeschlossen am 03.09.2018
  4. Gewinner bekannt gegeben ab 04.09.2018
Challenge beendet
Die Entscheidung ist gefallen!

Der Aufruf dieser Challenge traf auf sehr reges Interesse: 21 Ideen mit unterschiedlichsten Maßnahmen wurden eingereicht. Hier zeigte sich, wie viele innovative Ansätze es zur Kühlung von historischen Gebäuden gibt.

Die Entscheidung fiel also schwer. Die Burghauptmannschaft Österreich und das Technische Museum Wien haben fünf Unternehmen zum Innovationsdialog eingeladen, um offene Fragen zu klären und erste vertiefende Gespräche zu führen.

Um eine Auswahl passender Maßnahmen zu ermöglichen, werden im nächsten Schritt Berechnungen und Simulationen erstellt.

Es bleibt spannend – wir halten Sie auf dem Laufenden!

Sie haben eine ähnliche Herausforderung in Ihrem Gebäude? Entdecken Sie die eingereichten Lösungen und kontaktieren Sie interessante Unternehmen – die Kontaktdaten sind hinterlegt.

Herausforderung

Erwachsene ebenso wie Kinder sind im Technischen Museum Wien von der erlebbaren Welt der Technik fasziniert. Allerdings ist besonders in den Sommermonaten die Freude der Besucherinnen und Besucher an den Exponaten getrübt: Statt in einer kühlen Museumshalle eine Verschnaufpause vom Sommerwetter zu finden, erwartet die Menschen auch im Museum große Hitze. Viele beschweren sich, manche entscheiden sich noch in der Eingangshalle gegen einen Besuch. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind den hohen Temperaturen ebenso ausgesetzt, die Exponate und Archivmaterialien sind bei hohen Temperaturen schädlingsanfälliger. Das bereitet auch der Leitung des Hauses Kopfschmerzen. Bei einer Erhebung im Jahr 2007 wurden bis zu 32°C Raumluft in der Haupthalle gemessen.

Das Problem ist sommerliche Überhitzung. Die Sonne strahlt mit voller Kraft, ihre Strahlen treten durch die Glasflächen in das Gebäude ein und die massiven Wände des Gebäudes speichern die Hitze. Das hat mit der historischen und denkmalgeschützten Bauweise zu tun. Der Museumsbau wurde 1913 fertig gestellt. In den 1990er-Jahren war er dann für sieben Jahre wegen einer Generalsanierung geschlossen. Ein Glasanbau erweiterte die Nutzfläche auf 28.500 m2, verschärfte aber zugleich das Hitzeproblem. 

Neben der Sonneneinstrahlung und Speicherung sind Restwärmequellen, Abwärme der Beleuchtung und von Geräten (z.B. AV-Medien) weitere, aber kleinere Teilursachen für die besondere Hitze.

Drei überhitzte Bereiche weisen einige Besonderheiten auf und haben bereits eine Geschichte an Linderungsmaßnahmen vorzuweisen: Die Ausstellungshalle erstreckt sich über die Ebenen 1 bis 4 des Westflügels, des zentralen Gebäudeteils und des Ostflügels. Die drei Bereiche bilden einen großen Luftraum, der aufgrund nicht vorhandener Trennmöglichkeiten eine Regulierung herausfordernd macht. Über dem zentralen Gebäudeteil liegt ein doppeltes Glasdach mit einem über eine Galerie begehbaren Zwischenraum (nicht für Besucher zugänglich). Einige Zentimeter über dem äußeren Glas ist seit 2013 eine außenliegende Sonnenschutzanlage mit hinterlüfteten Gewebebahnen angebracht. Über dem Ost- und dem Westflügel liegen jeweils einfache Glaskuppeln. Beide sind seit 2001 mit einer Innenbeschattung zur Reduktion der solaren Einstrahlung versehen.

Der erste Eindruck, den Besucher erhalten ist die Eingangshalle in der Ebene 0. Der Anbau an das historische Gebäude ist lichtdurchflutet, da er aus Glas besteht. Das macht ihn allerdings besonders anfällig für die aktuelle Witterung und durch solare Einstrahlung bedingte Temperaturanstiege. Seit 2011 reduziert die Sonnenschutzfolie die Einstrahlung.

Die Verwaltungsbüros und die Bibliothek sind im Trockenausbau eines ehemaligen Dachgeschoßes (mit Zwischendecken) in Ebene 5 untergebracht. Im Gegensatz zur Ausstellunghalle handelt es sich um eine kleinteilige Bürostruktur. Die Raumhöhe ist niedrig, vom Gang weg geht es links und rechts in abgetrennte Büroräume. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können die Fenster in den Räumen öffnen. Vor den Fenstern liegt allerdings eine besondere Wärmequelle: Das Blechdach der Seitenkuppel sorgt mit seiner Abstrahlung für unangenehme Temperaturen.

In keinem überhitzten Bereich sorgt ein aktives Kühlsystem für Linderung. Eine mechanische Belüftung und Entlüftung ist auch nicht vorhanden. Als aktuelle Maßnahme wurden jüngst im Auftrag der Burghauptmannschaft Österreich an der West- und Südfassade neue Fenster eingebaut. Die Ostfassade wird dieses Jahr umgerüstet. Das bringt Vorteile. Die Fenster zu öffnen, um für Luftzug zu sorgen, ist aber nicht ohne weiteres möglich. Sie sind teilweise für die Ausstellungen verbaut oder müssen zumindest tagsüber geschlossen bleiben um die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher zu gewährleisten und das Eindringen von Schädlingen zu vermeiden.

Auch die Mechanik der Brandschutzklappen im doppelten Glasdach der zentralen Halle ist für das (nächtliche) Lüften nicht geeignet. Die Klappen sind nicht darauf ausgelegt um länger (und z.B. bei Wind) geöffnet zu bleiben. Außerdem sind viele Ausstellungsobjekte sensibel und anfällig bei schnellen Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit, Ungeziefer und Staub. Dies muss verhindert werden und ist der Restaurierungsabteilung ein wichtiges Anliegen.

Zusätzlich kommt für alle möglichen Lösungen und überhitzte Bereiche hinzu: Der Leitfaden zum Denkmalschutz des Bundes und die Erhaltung des charakteristischen Stadtbildes der Stadt Wien lassen Spielraum zu, schränken aber ein. Das Erscheinungsbild der Fassade muss erhalten werden.

Die Situation ist herausfordernd und braucht innovative Unternehmen.

Fragestellung

Mit welchen (Teil-) Lösungen kann trotz der baulichen Besonderheit das Innenraumklima im Museum angenehm gestaltet werden?

Gewünschtes Ergebnis

Die Lösungsrichtung wird nicht eingeschränkt. Der angestrebte Zustand in der Zukunft allerdings ist naheliegend und einfach zu beschreiben:

Die Temperaturen sind auch im Sommer auf ein angenehmes Niveau gesunken. Die Besucherinnen und Besucher sind zufrieden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fühlen sich leistungsfähiger und sind ebenfalls zufrieden. Die Verbesserung und die innovative Lösung sprechen sich herum. Die Investitionskosten haben sich rasch gerechnet.

Im Idealfall ist die Temperatur im Gebäude sogar regulierbar. Sprunghafte Änderungen bei Temperatur & Luftfeuchtigkeit kommen jedenfalls nicht vor, Insekten und Staub bleiben draußen, die Restauratorinnen und Restauratoren atmen erleichtert auf. Die Sicherheitsnormen und Energieeffizienzrichtlinien werden eingehalten. Die Geschäftsführung des Museums ist glücklich über die überschaubaren Betriebskosten und Nachhaltigkeit in allen Belangen. Nicht unwichtig: Die Verantwortlichen für Denkmalschutz und Stadtbildschutz konnten im Projektverlauf grünes Licht geben. Der Spielraum wurde optimal genutzt.

Aufruf zur Einreichung

Klicken Sie auf den Button „Idee einreichen“. Posten Sie eine nachvollziehbare Kurzbeschreibung Ihres Produkts, Ihres Lösungszugangs oder eines passenden Referenzprojekts bis 09. Juli.2018. Sie können ein PDF-Dokument anhängen. Senden Sie zudem bitte an den Moderator dieser Challenge eine erste, sehr grob geschätzte Verortung der Kosten sowie nur für die Jury bestimmte Inhalte als PDF-Datei. Jurymitglieder verpflichten sich zu Vertraulichkeit.

Folgendes gilt für alle Teile der Einreichung: Halten Sie sich kurz (bis zu fünf A4-Seiten oder zehn Präsentationsfolien insgesamt). Gehen Sie vor allem darauf ein, wie Sie die unten angeführten Bewertungskriterien erfüllen und als Unternehmen zum beschriebenen Zukunftsszenario beitragen könnten. Wir befinden uns mit der Challenge in der Markterkundung. Deshalb ist in der „Call for Ideas“-Phase, dem ersten Schritt, Folgendes nicht gesucht: völlig neu und extra für diese Challenge oder zur Gänze ausgearbeitete Konzepte, detaillierte technische Entwürfe oder Machbarkeitsstudien.

Das Technische Museum Wien und die Burghauptmannschaft Österreich wollen sich einen Überblick verschaffen: Mit welchen Produkten und Ansätzen kann trotz der baulichen Besonderheit die Temperatur im Museum reduziert werden? Gesucht sind Beiträge zu allen überhitzten Bereichen oder nur zu einzelnen Bereichen. Reichen Sie auch ein, wenn Ihre Teillösung das Potential hat, im Verbund mit anderen zu einer Reduktion und Stabilisierung der Temperatur beizutragen. Einreichungen im Konsortium sind möglich. Der Überblick an Möglichkeiten wird zeigen, in welche Richtung es weitergehen kann und wer Partnerinnen und Partner dabei sein könnte. Fakt ist: es muss kühler werden und kein innovativer Weg dorthin soll übersehen werden!

Die Einreichungen mit dem größten Potential werden beim anschließenden Innovationsdialog Mitte September 2018 in Einzelpräsentationen vertieft.

BITTE BEACHTEN SIE IM ZUSAMMENHANG MIT IHRER EINREICHUNG DIE FRAGEN UND ANTWORTEN IM UNTEREN TEIL DIESER SEITE.

Die Ausstellungshallen sind öffentlich zugänglich. Von der Dachsituation sind im Anhang Fotos hinterlegt. Sollten Sie zusätzliche Informationen und Eindrücke benötigen, um Ihre Einreichung vorbereiten zu können, lassen Sie uns dies bis spätestens 3 Wochen vor Ende der Frist wissen. Wir bemühen uns, die Informationen aufzubereiten und stellen diese allen zur Verfügung. Beachten Sie aber: Der Erstaufwand soll für Sie überschaubar sein. Zunächst geht es darum, ihren Lösungsansatz zu vermitteln.

Nutzen der Challenge und weiterer Projektverlauf

Präsentieren Sie Ihre Lösungsidee! Das Technische Museum Wien, die Burghauptmannschaft Österreich wählen die vielversprechendsten Einreichungen aus. Verstärkung kommt bei der Bewertung von einer Expertin und einem Experten der Technischen Universität Wien. Bis zu fünf Einreicherinnen und Einreicher lädt die Jury zum Innovationsdialog Mitte September 2018 ein.

Dabei handelt es sich um ein Markterkundungsgespräch mit einer Kurzpräsentation der geposteten Lösung. Dieses Gespräch erhöht Ihr Verständnis für den Bedarf sowie jenes der Projektverantwortlichen für neue Lösungsmöglichkeiten. Der Innovationsdialog ermöglicht, dass neuartige Zugänge und Anbieter bei einer allfälligen Direktvergabe bzw. der Gestaltung einer Ausschreibung nach Bundesvergabegesetz berücksichtigt werden können!

Werbung für die Challenge ist Werbung für Sie

Hitze ist in vielen historischen, öffentlichen Gebäuden ein Thema. Die IÖB-Servicestelle bewirbt die Challenge und macht dadurch auch andere öffentliche Auftraggeberinnen und Auftraggeber auf die geposteten Ideen und Unternehmen aufmerksam. Darüber hinaus wird die Challenge im internationalen Netzwerk der IÖB-Servicestelle kommuniziert und präsentiert.

Dateien & Infos

Fragen zur Challenge

Gewinnerlösungen

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