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Ressourcenschonender Einsatz von Inkontinenzartikeln

Challenge
Zu den Lösungen
Aktuelle Phase:
Bekanntgabe der Gewinner
  1. Aufruf und Einreichungen abgeschlossen am 23.03.2018
  2. Rückfragen abgeschlossen am 02.04.2018
  3. Jury-Bewertung abgeschlossen am 10.04.2018
  4. Gewinner bekannt gegeben ab 11.04.2018
Challenge beendet
Die Entscheidung ist gefallen!

13 Einreichungen mit 15 Lösungsvorschlägen gab es für die Challenge zum ressourcenschonenden Einsatz von Inkontinenzartikeln. Die Jury war positiv überrascht von den vielen und vielseitigen Ideen. Fünf Einreichungen werden nun beim Innovationsdialog näher diskutiert:

  • Der Sluicemaster hat die Aufmerksamkeit der Jury gewonnen, denn er könnte viele Herausforderungen lösen. Die Einleitung der Lösung in die Kanalisation würde dadurch möglich, was eine Erleichterung für die Pflege bedeuten würde. Die Jury möchte sich beim Innovationsdialog von der praktischen Einsetzbarkeit überzeugen und die ökologischen Auswirkungen analysieren.
  • Sensortextil setzt Sensoren ein, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern und könnte in Sonderfällen Inkontinenzartikel völlig ersetzen. Zusätzlich schafft die Lösung einen weiteren Mehrwert, denn sie könnte frühzeitig Alarm schlagen, wenn sturzgefährdete Personen ohne Unterstützung das Bett verlassen. Die Jury ist gespannt auf Weiterentwicklungsmöglichkeiten der Lösung.
  • Einen interessanten Fortschritt bietet das Projekt Recycling saugender Inkontinenzartikel. Es handelt sich dabei um die erste praktische Umsetzung des Kreislaufkonzepts bei Inkontinenzartikeln. Das Unternehmen hat damit einen Meilenstein erreicht. Beim Innovationsdialog wird diskutiert, wie sich das Konzept auch in Österreich umsetzen lässt.
  • Das Gerät VACURA Pro vakuumiert und filtert die angefallenen Abfälle und reduziert das Abfallvolumen. Bakterien und Viren werden hermetisch versiegelt und gelangen dadurch nicht mehr in die Außenluft. Positiv angemerkt wurde auch die einfache Bedienung.
  • Das Konzept Management und Lösungen zu biologisch abbaubaren Hygieneprodukten bietet eine langfristige Vision zur Verbesserung der ökologischen Auswirkungen von Inkontinenzartikeln und zeichnet sich durch eine umfangreiche Analyse verschiedener Materialien aus. Die Jury freut sich darauf, weitere Details und Wege zur praktischen Umsetzung beim Innovationsdialog zu diskutieren.

Herausforderung

Die Mehrheit der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen benötigt Inkontinenzartikel. In Krankenhäusern werden zudem saugfähige Einwegunterlagen in Betten zum Schutz der Matratze verwendet. Wichtig dabei ist, Hygiene und Wohlbefinden für die Nutzerinnen und Nutzer zu gewährleisten. Die Einlagen, Pants oder Inkontinenzslips müssen täglich zwei bis drei Mal gewechselt werden. In vielen Fällen sind die von Inkontinenz betroffenen Personen selbst dazu nicht in der Lage. Deshalb benötigen sie Unterstützung von den Pflegekräften. Um zu entscheiden, ob die Produkte gewechselt werden müssen, kontrolliert die Pflegekraft den Zustand des Produktes. Die Kontrolle, der Wechsel und die Entsorgung der Inkontinenzprodukte verlangen entsprechende Personalressourcen. Zudem ist diese den beteiligten Personen mitunter unangenehm.

Einkauf und Entsorgung der Inkontinenzprodukte sind aufgrund des großen Volumens und der Materialkomplexität kostenintensiv. Kostengünstigere Produkte bieten oftmals keinen angenehmen Tragekomfort. Für die Herstellung von Inkontinenzartikeln für Erwachsene werden Superabsorber eingesetzt. Dabei handelt es sich um Kunststoffe, die in der Lage sind, große Mengen an Flüssigkeit aufzunehmen. Am Ende der Nutzungsdauer werden die Produkte verbrannt, wobei Schlacken übrig bleiben, die nicht biologisch abgebaut werden können. Diese werden auf Deponien endgelagert. Etwa 17.000t Abfall entstehen allein in Wien jedes Jahr durch Inkontinenzprodukte und Windeln.

Durch den demographischen Wandel in der Bevölkerung Österreichs ist zu erwarten, dass der Bedarf an Inkontinenzprodukten weiter zunimmt. Damit gehen eine steigende Umweltbelastung sowie ein erhöhter finanzieller Aufwand einher.

Deshalb suchen das Land Niederösterreich, der Wiener Krankenanstaltenverbund und die österreichische Bundesbeschaffung GmbH in Partnerschaft mit den SZL Seniorenzentren Linz im Rahmen dieser Challenge neue und verbesserte Lösungen.

Gesucht werden Produkte und Dienstleistungen für Pflegeeinrichtungen, die in der Lage sind, die Produktion, Verwendung und Entsorgung von Inkontinenzprodukten komfortabler, effizienter und ökologisch nachhaltiger zu machen!

Fragestellung

Welche neuen Möglichkeiten gibt es, um den Einsatz, die Nutzung und die Entsorgung von Inkontinenzprodukten effizienter, komfortabler und ökologisch nachhaltiger zu machen?

Gewünschtes Ergebnis

Durch den Einsatz der neuen Produkte und Dienstleistungen verringert sich der Ressourcenbedarf von Inkontinenzprodukten. Schon bei der Produktion der Produkte werden im Sinne der Prinzipien der Kreislaufwirtschaft umweltfreundliche Stoffe und Materialien eingesetzt und die Entsorgung wird bereits mitbedacht. Es kommen innovative Technologien zur Anwendung, um beispielsweise die Materialintensität oder den Energieverbrauch zu reduzieren. Beim Einsatz des Produktes wird auf die Ressourcen der Pflegekräfte Rücksicht genommen. Die Entscheidung, wann ein Produkt gewechselt werden muss, wird einfacher. Die Nutzerinnen und Nutzer genießen darüber hinaus entsprechenden Komfort. Die eingebrachten Innovationen amortisieren sich für die Pflegeeinrichtungen nach spätestens drei bis fünf Jahren.

Im Sinne des Sustainable Development Goals 12: Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster werden im gesamten Produktlebenszyklus durch entsprechende Maßnahmen Verbesserungen erzielt. Hilfreich bei der Identifikation von Optiermiungspotenzial sind die drei Säulen der Nachhaltigkeit:

Ökonomische Gesichtspunkte

  • Lebenszykluskosten: zu den Lebenszykluskosten zählen beispielsweise Kosten für den Transport, personelle Kosten für den Einsatz der Produkte, anfallende Energiekosten oder Entsorgungskosten

Ökologische Gesichtspunkte

  • Materialintensität: Menge an eingesetztem Material
  • Umweltauswirkungen: durch Energie, Chemikalien, Materialien, Wassereinsatz, Flächenbedarf bei Produktion, Transport, Einkauf, Verteilung, Einsatz, Verwendung, Lagerung, Entsorgung und Aufbereitung, Deponierung

Soziale Gesichtspunkte

  • Wohlbefinden der Nutzerinnen und Nutzer
    • gute Hautverträglichkeit
    • hoher Tragekomfort (z. B. weiche Nähte, atmungsaktiv, geräuscharm)
    • einfach in der Handhabung (z. B. mehrfaches Öffnen und Schließen möglich)
    • entsprechende Flüssigkeitsaufnahme (MDS-Prüfverfahren)
    • gesundheitliche Aspekte (z. B. Hygiene oder Hautverträglichkeit)
  • Auswirkungen auf das Pflegepersonal
    • zeitlicher Aufwand für Kauf, Lagerung, Einsatz und Entsorgung
    • gesundheitliche Aspekte wie Hygiene, körperliche Anstrengung,…

Hilfsfragen zur Identifikation von Verbesserungspotenzial

  • Welche Verbesserungen sind bei Inkontinenzartikeln erzielbar, um das Preis-Leistungs-Verhältnis zu optimieren?
  • Welche Verbesserungsmaßnahmen können in der Zusammensetzung, Produktion und im Transport der Inkontinenzprodukte für Erwachsene umgesetzt werden?
  • Wie kann der Einkauf und Einsatz von Inkontinenzprodukten optimiert werden (Wechseln der Produkte, Verantwortlichkeiten des Pflegepersonals, Umweltfreundlichkeit,…)?
  • Was kann zur Steigerung des Wohlbefindens der Nutzerinnen und Nutzer getan werden (Hautfreundlichkeit des Materials, Einfachheit in der Anwendung, angenehmer Tragekomfort, Unauffälligkeit des Produktes,…)?
  • Wie verbessert sich die Entsorgung und Aufbereitung des Abfalls im Hinblick auf ökologische und ökonomische Gesichtspunkte?

Aufruf zur Einreichung

Posten Sie eine Kurzbeschreibung Ihrer Lösung bis spätestens 23. März 2018 direkt online! Details, die nicht öffentlich sichtbar sein sollen (z.B. Preisinformationen o.ä.), können Sie ebenfalls bis spätestens 23. März 2018 per Mail an ines.sturm@bbg.gv.at übermitteln. Es gilt dabei eine maximale Seitenanzahl von insgesamt 4 Seiten.

Die Lösung muss kein Gesamtkonzept beinhalten, sondern kann auch Verbesserungen in einzelnen Bereichen ermöglichen.

Wichtig: Gehen Sie dabei vor allem darauf ein, wie Sie die Anforderungen und Bewertungskriterien erfüllen, auf Basis derer die Jury ihre Entscheidung trifft (bitte beachten Sie dafür die Gewichtung weiter unten im Text, den Einreichleitfaden zum Download sowie die Beschreibung der drei Säulen der Nachhaltigkeit im Kapitel "Gewünschtes Ergebnis").

  • Der Fokus liegt auf der Erkennbarkeit und Nachvollziehbarkeit der vorgeschlagenen Lösungen.
  • Zur Gänze ausgearbeitete Angebote werden nicht gesucht.
  • Die Zusammenarbeit mehrerer Organisationen in Form von Konsortien ist möglich und erwünscht.

Fragen können Sie über die unten verfügbare Kommentarfunktion oder an die IÖB-Servicestelle stellen. Die Fragen und Antworten werden für alle Userinnen und User sichtbar gemacht. Die direkte Kontaktaufnahme mit den Challenge-Sponsoren ist NICHT erwünscht.

Nutzen der Challenge und weiterer Projektverlauf

  • Präsentieren Sie Ihren Lösungsvorschlag!

Aus allen geposteten Lösungsvorschlägen werden mind. vier Einreichende zu einem Innovationsdialog (=Markterkundungsgespräch mit einer Kurzpräsentation der geposteten Lösung und Diskussion) in die Bundesbeschaffung GmbH vor Vertreterinnen und Vertretern des Landes Niederösterreich, der Bundesbeschaffung GmbH, dem Wiener Krankenanstaltenverbund sowie den SZL Seniorenzentren Linz GmbH eingeladen. Der Innovationsdialog steht auch weiteren interessierten öffentlichen Institutionen offen. Auf Basis der Erkenntnisse, die durch den Innovationsdialog erlangt werden, wird allenfalls eine Auftragsvergabe gemäß Bundesvergabegesetz vorbereitet.

  • Werbung für Ihre Idee

Die IÖB-Servicestelle bewirbt die Challenge und macht dadurch auch andere öffentliche Auftraggeberinnen und Auftraggeber, die vor einer ähnlichen Herausforderung stehen, auf die geposteten Ideen aufmerksam. Darüber hinaus wird die Challenge im internationalen Netzwerk der IÖB-Servicestelle kommuniziert und präsentiert.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei einer Challenge um keine Ausschreibung handelt, sondern um eine Form der Markterkundung. Ergebnisse aus der Markterkundung fließen in eine allenfalls durchzuführende Ausschreibung laut Bundesvergabegesetz ein.

Dateien & Infos

Fragen zur Challenge

Gewinnerlösungen

Weitere Lösungen zu dieser Challenge

Ihre Lösung passt nicht zu dieser Challenge? Präsentieren Sie Ihre Lösung am Marktplatz!

Der Marktplatz Innovation ist Schaufenster für verwaltungstaugliche Innovationen. Beschaffer nutzen Ihn zur Marktrecherche. Die IÖB-Servicestelle bewirbt diese Innovationen.

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