Multilingual Care - Kommunikation neu gedacht für Pflege und Patient*innen
Herausforderung
Schnelle, klare und verlässliche Kommunikation zwischen Patient*innen und Klinikpersonal ist ein zentraler Baustein für sichere und wirksame medizinische Versorgung. Im multikulturellen Umfeld der Kliniken des Wiener Gesundheitsverbunds stößt die Verständigung jedoch oft bei nicht-deutschsprachigen Patientinnen und Patienten an ihre Grenzen.
Die aktuell eingesetzten Kommunikationshilfen sind unzureichend: Sie bieten nur eine begrenzte Sprachauswahl und sind meist schwer zugänglich. Medizinische Fachbegriffe werden oft ungenau oder gar falsch übersetzt, was zu gefährlichen Missverständnissen führen kann. Der Einsatz von Videodolmetscherdiensten, welche eine vorherige Buchung benötigen kann zu einem oft unüberwindbaren Hindernis in akuten Situationen führen. Zudem sind nur wenige Laptops mit dem Service ausgestattet, was bedeutet, dass Geräte von Station zu Station getragen werden müssen. Dies verzögert Prozesse und belastet das Personal zusätzlich.
Hinzu kommt: Funk- und WLAN-Löcher in Kliniken machen den Einsatz webbasierter Tools unzuverlässig oder unmöglich. Auch der Datenschutz steht auf dem Spiel – viele Standardlösungen bieten keine transparente Datenverarbeitung, was zu Sicherheitsbedenken führt.
Bereits getestete Geräte erwiesen sich als wenig intuitiv und stellten eine zusätzliche Belastung für das Klinikpersonal dar – wieder ein weiteres Gerät, das mitgeführt werden muss. Der Einsatz privater Handys – sowohl von Patient*innen als auch vom Klinikpersonal – scheitert an Hygiene – und Datenschutzvorgaben.
All diese Faktoren machen deutlich: Der Wiener Gesundheitsverbund steht vor der dringenden Aufgabe, neue, benutzerfreundliche, datenschutzkonforme und verlässliche Kommunikationslösungen zu finden, die speziell auf den sensiblen Klinikalltag zugeschnitten sind.
Fragestellung
Gewünschtes Ergebnis
Das Ziel der Challenge ist es eine innovative, datenschutzkonforme und intuitiv nutzbare Lösung zu finden, die schnelle und präzise Kommunikation zwischen klinischen und nicht-klinischen Personal und nicht-deutschsprachigen Patient*innen in allen Situationen des Klinikalltags ermöglicht.
Im Zentrum steht dabei eine Lösung, die rechtlich einwandfrei ist und alle österreichischen Datenschutzanforderungen erfüllt. Die Lösung muss so konzipiert sein, dass sie jederzeit und an jedem Ort verfügbar ist, an dem Kommunikation notwendig wird – etwa am Patient*innenbett, in der Notaufnahme oder bei Visiten und so eine flächendeckende Verfügbarkeit sicherstellt.
Die Lösung muss zudem höchste Ansprüche an die Übersetzungsqualität erfüllen. Medizinische Fachbegriffe sollen korrekt erkannt, verstanden und in der Zielsprache fachgerecht wiedergegeben werden. Eine Validierung der Übersetzungsqualität wäre ein starkes Qualitätsmerkmal.
Die Bedienung sollte intuitiv und möglichst barrierefrei gestaltet sein sodass auch ältere oder motorisch eingeschränkte Personen ohne Hilfe kommunizieren können. Aus hygienischen Gründen muss das Gerät leicht zu reinigen und desinfektionsmittelresistent sein. Darüber hinaus sollte die Lösung eine breite Sprachenabdeckung bieten – inklusive seltener Sprachen und regionaler Dialekte –, um den realen Anforderungen des multikulturellen Klinikalltags gerecht zu werden. Die Funktionalität muss auch in lauter Umgebung, etwa in der Notaufnahme oder im Mehrbettzimmer, zuverlässig sein.
Wünschenswert ist zudem eine Scan-Funktion zur Erkennung und Übersetzung von schriftlichen Informationen, etwa bei Befunden, Medikamentenplänen oder Formularen.
Nicht Ziele:
• Keine Software die auf Laptops geladen werden muss
• Videodolmetscher mit Voranmeldung
Aufruf zur Einreichung
Ihre Innovation für eine bessere Patient*innenkommunikation!
Der Wiener Gesundheitsverbund sucht zukunftsweisende Unternehmen für eine Innovations-Challenge. Ziel ist es, konkrete Produkte oder Lösungen zu finden, die die Kommunikation von klinischen sowie nicht-klinischen Personal in den Klinken mit nicht-deutschsprachigen Patientinnen und Patienten schnell, präzise und alltagstauglich verbessern.
Jetzt einreichen und überzeugen:
Nutzen Sie das Online-Formular, um Ihre Lösung vorzustellen. Beschreiben Sie Ihren technischen Ansatz, Ihren Gesamtlösungsweg sowie Support- und Schulungskonzepte. Zeigen Sie auf, wie Ihre Lösung den Anforderungen entspricht.
Was zählt:
Überzeugen Sie mit klaren Anwendungsbeispielen, Zertifikaten, Referenzen und einem möglichen Konzept für eine Teststellung. Heben Sie Ihre Alleinstellungsmerkmale hervor – was macht Ihre Lösung besonders innovativ und praxisnah?
Vertraulich:
Teilen Sie mit der Jury eine Einschätzung zu Kosten und Aufwand – idealerweise mit Bezug zu Referenzprojekten. Diese Infos helfen bei der weiteren Projektplanung.
Zusätzlich einreichen:
Ein aussagekräftiges Titelbild ist Pflicht. Optional können weitere Unterlagen (z. B. Grafiken) beigefügt werden.
Wichtig:
Einreichfrist 27.August 2025
Einreichungen als Konsortien sind möglich. Halten Sie sich kurz: max. 10–12 Slides oder 4–5 Seiten.
Es handelt sich um eine Markterkundung – kein Bedarf für aufwändige Studien oder neue Konzepte.
Nutzen der Challenge und weiterer Projektverlauf
Der Wiener Gesundheitsverbund erhält mit dieser Challenge einen Überblick über Lösungswege und potenzielle Partnerinnen. Die Jury aus internen Expertinnen lädt danach jene Unternehmen zu einem Innovationsdialog ein, deren Lösungen bei den Bewertungskriterien besonders positiv hervorstechen. Dabei können die Lösungen und eine mögliche Kooperation für ein Proof of Concept erstmals vorbesprochen werden. Halten Sie sich für den Innovationsdialog den 02.10.2025 frei!
Für Unternehmen bedeutet dies: Durch die Beteiligung an der Challenge gelangen Sie auf das Radar des öffentlichen Auftraggebers. Ihre Einreichung bleibt auch nach Abschluss der Challenge als Ihre Visitenkarte für weitere Interessierte einsehbar. Sie bringen sich für weitere Einkaufsprojekte der öffentlichen Hand in Stellung. Sind Sie unter den Gewinner*innen und werden zum abschließenden Innovationsdialog eingeladen, dann können Sie bei einem Marktgespräch Ihre Lösung präsentieren. Sie tauschen sich direkt mit den Projektverantwortlichen aus.
Dadurch entsteht auf Seiten des öffentlichen Auftraggebers Sensibilität und Verständnis für passende Innovationen. Dies ist wichtig, damit der öffentliche Auftraggeber nach der Markterkundung innovative Zugänge beim allfälligen Einkaufsprojekt nach dem Bundesvergabegesetz berücksichtigen kann.
Abhängig von den Ergebnissen sieht der weitere Projektplan folgendes vor:
Abhängig von den Ergebnissen könnte es nach der Challenge so weitergehen:
Der Wiener Gesundheitsverbund möchte möglichst rasch Übersetzungslösungen kennenlernen, um die Kommunikation mit nicht-deutschsprachigen Patient*innen und Klinikpersonal zu ermöglichen.
Sollten die Marktgespräche eine Umsetzung sinnvoll erscheinen lassen, ist das unmittelbare Ziel die Beauftragung eines Proof of Concept über das je nach Erkenntnis der Markterkundung sinnvolle und zulässige Vergabeverfahren. Folgeschritte sind jedenfalls abhängig vom Reifegrad der Lösung, des dahinterstehenden Unternehmens, der Umsetzungskomplexität und der abschließenden Einschätzung der Jury.
Sie haben die passende Lösung?
Dann reichen Sie ein!
Fragen zur Challenge
Cookies
Wir verwenden Cookies, um sicherzustellen, dass wir Ihnen das beste Erlebnis auf unserer Website bieten.
Erfahren Sie mehr unter "Erhebung von Zugriffsdaten, Logfiles und Cookies" in unserer Datenschutzerklärung.