Fraud-Detection – automatisierte Erkennung gefälschter Dokumente
Herausforderung
Die Österreichische Post AG wird immer wieder mit manipulierten Dokumenten konfrontiert. Neben klassischen, manuell vorgenommenen Fälschungen treten zunehmend auch Dokumente auf, die durch Bild- und Textbearbeitung sowie KI manipuliert wurden – dabei handelt es sich häufig um veränderte PDF-, Bild- oder Text-Dateien. Die rasante Entwicklung technologischer Möglichkeiten führt dazu, dass diese Fälschungen mit bloßem Auge nur schwer oder gar nicht zu erkennen sind. Gleichzeitig ist die aktuell manuelle Prüfung von Dokumenten mit erheblichem zeitlichem und finanziellem Aufwand verbunden.
Eine weitere große Herausforderung stellt die zu bewältigende Menge an zu kontrollierenden Dokumenten bei der Österreichischen Post AG dar. Im Jahr müssen mehrere Millionen Dokumente auf deren Echtheit überprüft werden, was nur durch die vollständige Automatisierung mittels KI-gestützter Verarbeitung möglich ist. Durch "Intelligent Document Processing" sollen die erhaltenen Dokumente extrahiert und klassifiziert werden, um Fälschungen zuverlässig zu identifizieren.
Die Post sucht daher nach einer skalierbaren, KI-gestützten Lösung für Intelligent Document Processing im Bereich Fraud Detection, die in bestehende Workflows und Systeme integriert werden kann.
Fragestellung
Gewünschtes Ergebnis
Die Österreichische Post AG strebt eine automatisierte und KI-gestützte Fraud Detection Lösung an, die Dokumentenfälschungen zuverlässig erkennt, in aktuelle Workflows integrierbar ist und mit hohen Dokumentenzahlen zurechtkommt. Ziel ist es, gefälschte Dokumente mittels Bild- und Texterkennung schnell und vor allem zuverlässig zu identifizieren, egal ob es sich dabei um analoge oder digitale Dokumente handelt. Im Mittelpunkt der Überprüfung stehen dabei beispielsweise Dokumente aus dem Personalbereich, wie Lohnzettel und Meldezettel, sowie dem Rechnungswesen, wie z.B. Gehaltszettel, Kontoauszüge oder Rechnungen, die manuell oder mittels Software manipuliert wurden. Die Dokumente sollen dabei auf Unregelmäßigkeiten wie z.B. Strukturbrüche, Meta-Daten-Inkonsistenzen, Layout-Anomalien, Schriftartabweichungen, retuschierte Bereiche oder inkonsistente Daten überprüft werden. Wichtig ist dabei, dass auch KI-generierte Inhalte und Deepfakes erkannt werden können. Die gesuchte Lösung soll dabei bestehende Prozesse unterstützen, aber keine finalen Entscheidungen treffen (kein straight through processing).
Für das gesuchte System ist insbesondere eine hohe Skalierbarkeit von zentraler Bedeutung, um das jährlich wachsende Dokumentenvolumen von mehreren Millionen Seiten effizient zu bewältigen. Das Betriebs- und Supportmodell soll gewährleisten, dass durch regelmäßige Updates auf neue Betrugsversuche reagiert werden kann. Weiters muss die gesuchte Lösung vollständig in bestehende Workflows integrierbar sein, weshalb auch z.B. modulare Systeme oder Low-Code/No-Code Lösungen von Interesse sind. Darüber hinaus sollte die gesuchte Software offen für diverse Betriebsmodelle und APIs sein, um diese möglichst gut in verschiedene Workflows integrieren zu können.
Ein weiterer zentraler Aspekt betrifft die Möglichkeit kennzahlenbasierter Auswertungen. Zu diesem Zweck soll die Lösung über ein klar strukturiertes Dashboard verfügen, das in verständlicher Form aufzeigt, wie viele Fälschungen in den jeweiligen Abteilungen identifiziert wurden und welcher Anteil der geprüften Dokumente als gefälscht einzustufen ist. Damit werden sowohl Transparenz als auch eine fundierte Entscheidungsgrundlage geschaffen. Zudem sind Lösungen mit deutscher Benutzeroberfläche gewünscht. Englische Elemente können als Option angeboten werden.
Hinsichtlich der technischen Ausgestaltung besteht Flexibilität: Die gesuchte Lösung kann sowohl als Cloud-Variante als auch als On-Premise-Lösung angeboten werden, sofern gewährleistet ist, dass auch hohe Datenvolumina innerhalb kurzer Zeit zuverlässig verarbeitet werden können. Ebenso können integrierbare Systeme wie auch vollständige SaaS-Lösungen eingereicht werden.
Da es sich bei der Österreichischen Post AG um ein öffentliches Unternehmen handelt, muss die eingereichte Lösung sowohl DSGVO konform sein als auch modernste Sicherheitsstandard zur Gewährung der Datensicherheit erfüllen. Darüber hinaus müssen die Systeme Audits und Zertifizierungen standhalten (beispielsweise ISO 27001, 9001, sowie andere Datenschutz und Compliance relevante Zertifizierungen). Dafür ist es notwendig, dass die Daten ausschließlich in Rechenzentren innerhalb Europas verarbeitet werden und keine Daten an Drittstaaten weitergegeben werden. Das betrifft auch die Datenweitergabe durch Subunternehmer oder verteilte Cloud-Strukturen. Darüber hinaus müssen alle eingesetzten Technologien EU-konform sein, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und Cloud-Hosting. Sollte auf Cloud-Systeme zurückgegriffen werden, ist eine Hosting-Lösung innerhalb der EU verpflichtend.
Neben hoher Datensicherheit, sind aber auch die Transparenz des Systems als auch die Preistransparenz der Einreichung von großer Bedeutung.
Gesucht wird ein voll funktionsfähiges Produkt, reine Konzepte sind nicht erwünscht. Sollten Sie zum Innovationsdialog eingeladen werden, wird Ihnen ein Dokumentenset zur Verfügung gestellt, um die Software in der Praxis zu testen.
Wichtig: Weitere zu berücksichtigende technische Anforderungen stehen Ihnen unten im Downloadbereich zur Verfügung.
Nicht Ziele:
• Einreichung eines reinen Prototyps
• Lösungen, die nicht in bestehende Workflows integrierbar sind
Aufruf zur Einreichung
Nutzen Sie die Chance und präsentieren Sie Ihre innovativen Ansätze. Die Österreichische Post AG sucht nach Unternehmen bzw. Kooperationspartnern, die skalierbare, workflow-integrierbare und KI-gestützte Lösungen für Intelligent Document Processing im Bereich Fraud-Detection anbieten. Unternehmen reichen über das Online-Formular bis zum 09. November 2025 ein:
Beschreibung
Gehen Sie vor allem darauf ein, mit welcher technischen Lösung Sie zum gewünschten Ergebnis beitragen würden. Beschreiben Sie den Gesamtansatz Ihrer Lösung sowie deren Funktionsweise und wie neben technischer Umsetzung auch der laufende Support oder Schulungsaufwände berücksichtigt werden.
Der Fokus der Beschreibung soll zu den Bewertungskriterien und den beschriebenen Anforderungen passen.
Überzeugen Sie mit nachvollziehbaren Anwendungsfällen, Kennzahlen und wenn möglich sogar Referenzen.
Zusammenfassung des Mehrwerts
Bringen Sie das Alleinstellungsmerkmal und entscheidende Vorteile auf den Punkt! Was macht Ihre Lösung besonders innovativ? Was zeichnet Sie aus?
Vertrauliche Informationen (nur für die Jury):
Nutzen Sie die bereitgestellten technischen Informationen und stellen Sie dar, ob Sie diese erfüllen können. Geben Sie uns einen Eindruck davon, was Ihr Vorschlag finanziell in etwa bedeutet. Das hilft dem Auftraggeber das Beschaffungsprojekt frühzeitig im richtigen Rahmen zu konzipieren. Schildern Sie diese Informationen gerne mit Bezug zum Referenzprojekt.
Diese Information kann über die Plattform vertraulich eingereicht werden.
In dieses Textfeld können Sie weitere Informationen eintragen, die Sie ausschließlich mit den Projektverantwortlichen teilen möchten. Alternativ ist die Zusendung einer PDF per E-Mail an die Moderatoren der Challenge möglich.
Zusätzlich braucht es ein Titelbild. Dieses ist Ihr visuelles Aushängeschild bei der Übersicht der Einreichungen zu dieser Challenge.
Optional können Sie auch noch eine Datei anhängen. Diese Datei soll die Texte der Formularfelder ergänzen, aber nicht ersetzen und wiederholen! Nutzen Sie den Dateianhang z.B. für Grafiken.
WICHTIGER HINWEIS: Einreichungen im Konsortium sind möglich. Fassen Sie sich kurz (Richtwert: maximal 10-12 Präsentationsfolien oder 4-5 Din A4 Seiten). Wir befinden uns mit der Challenge in der Markterkundung. Es ist daher nicht notwendig extra für diesen Anlass ausgearbeitete Entwürfe oder Machbarkeitsstudien zu erstellen.
Nutzen der Challenge und weiterer Projektverlauf
Die Österreichische Post AG erhält mit dieser Challenge einen Überblick über Lösungswege und potenzielle Partner. Die Jury aus internen Experten lädt danach jene Unternehmen zu einem Innovationsdialog ein, deren Lösungen bei den Bewertungskriterien besonders positiv hervorstechen. Dabei können die Lösungen näher und Ansätze für die Umsetzung erstmals vorbesprochen werden. Halten Sie sich für den Innovationsdialog den 10. Dezember 2025 frei!
Für Unternehmen bedeutet dies: Durch die Beteiligung an der Challenge gelangen Sie auf das Radar des öffentlichen Auftraggebers. Ihre Einreichung bleibt auch nach Abschluss der Challenge als Ihre Visitenkarte für weitere Interessierte einsehbar. Sie bringen sich für weitere Einkaufsprojekte der öffentlichen Hand in Stellung. Sind Sie unter den Gewinnern und werden zum abschließenden Innovationsdialog eingeladen, dann können Sie bei einem Marktgespräch Ihre Lösung präsentieren. Sie tauschen sich direkt mit den Projektverantwortlichen aus.
Dadurch entsteht auf Seiten des öffentlichen Auftraggebers Sensibilität und Verständnis für passende Innovationen. Dies ist wichtig, damit der öffentliche Auftraggeber nach der Markterkundung innovative Zugänge beim allfälligen Einkaufsprojekt nach dem Bundesvergabegesetz berücksichtigen kann.
Abhängig von den Ergebnissen sieht der weitere Projektplan folgendes vor:
Die Österreichische Post AG plant, eine neue Lösung zur automatisierten Fraud Detection zu beschaffen. Im Rahmen dieser Markterkundung möchte die ÖPAG neue Lösungsansätze kennenlernen, um innovative Ansätze im Rahmen der Ausschreibung berücksichtigen zu können.
Im Falle einer Vergabe erfolgt diese nach BVergG 2018. Hierfür kommen auch Unternehmen in Frage, die nicht an der Challenge zur Marktsondierung teilgenommen haben.
Gewinnerunternehmen oder Unternehmen die auf Grund der Challenge geshortlistet wurden, werden gegebenenfalls zu einem PoC eingeladen, um die technische Realisierbarkeit anhand eines internen Kundenprojektes zu verifizieren.
Dateien & Infos
Sie haben die passende Lösung?
Dann reichen Sie ein!
Fragen zur Challenge
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