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Erfassung und Simulation von Besucherbewegungen im Schloß Schönbrunn

Challenge
Zu den Lösungen
Aktuelle Phase:
Bekanntgabe der Gewinner
  1. Aufruf und Einreichungen abgeschlossen am 17.04.2017
  2. Rückfragen abgeschlossen am 19.04.2017
  3. Jury-Bewertung abgeschlossen am 04.05.2017
  4. Gewinner bekannt gegeben ab 05.05.2017
Challenge beendet
Die Entscheidung ist gefallen!

Das Schloß Schönbrunn war einst darauf ausgelegt, die kaiserliche Familie und ihren Hofstaat zu beherbergen. Heute besuchen mehrere Tausend Menschen täglich die nunmehrige Touristenattraktion. Konnte sich Sissi in ihren Gemächern damals noch nach Lust und Laune ausbreiten, müssen sich die BesucherInnen heute oftmals durch die Prunkräume drängen.

Für die Leitung des Schloßes ist das eine Herausforderung, da Besucherzufriedenheit und Sicherheit an erster Stelle stehen. Nun ist klar: Die Prunkräume sollen genauso erhalten bleiben, wie Sissi und Co. sie hinterlassen haben. Um die vorhandenen Raumkapazitäten optimal nutzen zu können, müssen die Eintrittszeiten für die Tickets der BesucherInnen so gestaltet werden, dass nicht zu viele Menschen gleichzeitig im selben Raum aufeinander treffen. Außerdem muss die Leitung Staupunkte im Schloß frühzeitig erkennen und gegensteuern.

Über eine Open Innovation Challenge auf www.innovationspartnerschaft.at hat sich die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft an innovative Unternehmen gewandt. Die Suche nach Ideen ist von Erfolg gekrönt. Aus 21 eingereichten Lösungen zeichnete sich im Innovationsdialog ein Gewinner ab: Das Austrian Institute of Technology präsentierte eine Lösung zur Erfassung und Simulation von Besucherströmen. Diese Lösung wird nun bereits umgesetzt.

Wie funktioniert die Lösung?

In der ersten Stufe werden Besucherbewegungen im Schloß mit Sensoren erfasst. Damit konnte beispielsweise bereits herausgefunden werden, wo die BesucherInnen sich am längsten aufhalten – nämlich im Schlafgemach von Kaiser Franz Joseph. Ein weiterer wichtiger Einfluss auf die Verweildauer an bestimmten Plätzen ist der Informationsgehalt, den die BesucherInnen dort lesen, oder im Audioguide hören können.

Zu Personenstaus soll diese Tatsache aber in Zukunft nicht mehr führen – die erhobenen Daten werden im nächsten Schritt in das Besuchermanagementsystem eingespielt. Eine Simulation von Besucherströmen hilft bei der Ableitung von konkreten Maßnahmen zur Steuerung von Besucherströmen. Diese Maßnahmen sollen den BesucherInnen ermöglichen, das Erlebnis Schloß Schönbrunn voll auszukosten.

Herausforderung

Das Schloß Schönbrunn ist eine der beliebtesten Touristenattraktionen in Österreich und freut sich über rund 2,5 Millionen BesucherInnen im Jahr. Die 40 Prunkräume aus Habsburger-Zeiten ziehen täglich bis zu 10.000 BesucherInnen (max. 1.000 pro Stunde) an. Die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB) verwendet das Ticketing-System Amepheas mit einem auf die eigenen Bedürfnisse adaptierten Staumanagementsystem. Über dieses System werden im Minutentakt genaue Eintrittszeiten anhand der maximalen Kapazität vergeben.

Doch wie ermittelt das Ticketing-System Amepheas die Wartezeit der BesucherInnen? Bislang basiert die Berechnung auf Erfahrungswerten und theoretischen Annahmen der MitarbeiterInnen darüber, wie lange die verschiedenen Touren durchschnittlich dauern. Doch Durchschnittswerte können von der tatsächlichen Verweildauer der BesucherInnen im Schloss abweichen und die Einlösung zeitloser Kombitickets ist oft unvorhersehbar. Das macht eine seriöse und effiziente Planung schwierig. Die Auswirkung sind lange Warteschlangen vor dem Schloss und oftmals auch Staus innerhalb des Gebäudes, wenn zu viele Menschen gleichzeitig im selben Raum sind.

Fragestellung

Wie können vorhandene Raumkapazitäten besser genutzt und Besucherströme so gesteuert werden, dass Besucherzufriedenheit, Sicherheit und Erträge optimiert sind?

Gewünschtes Ergebnis

Die SKB ist deshalb auf der Suche nach einer neuen Lösung. Ein neues System zur Erfassung und Simulation von Besucherbewegungen soll für eine bessere Nutzung der Kapazitäten und für mehr Sicherheit sorgen. Gleichzeitig sollen durch Simulationen mögliche Änderungen am Tour-Angebot erarbeitet werden. Ziel ist es, einen Mehrwert für BesucherInnen und schlussendlich durch optimierte Besucherströme höhere Erträge für das Schloß Schönbrunn zu generieren. Gleichzeitig soll durch diese Optimierung auch die historische Bausubstanz durch weniger Berührungen im Gedränge geschont werden.

Im Sinne der Besucherzufriedenheit wünscht sich die SKB valide Echtzeitdaten über die Verteilung der BesucherInnen im Schloss, um die Wartezeiten daran anzupassen und Staus zukünftig zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Dabei spielt der Denkmalschutz eine besondere Rolle. Denn durch das Anbringen von neuen Geräten zur Erhebung der Besucherbewegungen darf die Bausubstanz auf keinen Fall beschädigt werden. Ebenso wichtig ist der Schutz der gesammelten Daten, die keinesfalls für Dritte zugänglich sein dürfen und den geltenden und zukünftigen Datenschutzrichtlinien entsprechen müssen.

Im Idealfall verfügt die SKB in Zukunft über eine Technologie, die die Besucherbewegungen in Echtzeit erfasst. Dazu können bereits vorhandene Geräte bzw. Installationen genutzt werden. Wie z.B. rund 1.200 Audioguides (die ein Großteil der EinzelbesucherInnen bei der Tour mit sich trägt) oder etwa 80 Videokameras im Schloss. WLAN Hotspots von freewave sind ebenfalls im Schloss verteilt, jedoch nicht flächendeckend. Die angeführten Geräte und Installationen können, müssen aber nicht zur Erfassung der Besucherbewegungen genutzt werden. Die SKB ist offen für Ihre kreativen Vorschläge!

Zusätzlich braucht es eine Software, die Besucherbewegungen nicht nur visualisiert, sondern auch Simulationen zulässt. Das bedeutet, dass das die MitarbeiterInnen simulieren können, welche Auswirkungen etwa eine Änderung der Tour-Führung auf den Besucherfluss und Staupunkte hätte.

Bei der Bewertung der eingebrachten Ideen spielen neben der Besucherzufriedenheit auch die Kosten-Nutzen-Relation und der Digitalisierungsgrad eine Rolle. Denn die voraussichtlichen Kosten müssen durch einen angemessenen Digitalisierungsgrad und entsprechenden Nutzen (höhere Besucherzufriedenheit, Ertragsoptimierung durch Simulationen, Schonung der Bausubstanz, mehr Sicherheit etc.) gerechtfertigt sein. Dabei soll die Komplexität der Software allerdings bewusst niedrig gehalten werden, um benutzerfreundlich zu sein und den NutzerInnen eine einfache Bedienbarkeit zu ermöglichen. Abhängig vom Erfolg des neuen Systems im Schloß Schönbrunn wäre zukünftig auch eine Erweiterbarkeit des Systems auf andere Standorte der SKB oder Großveranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt denkbar.

Aufruf zur Einreichung

Posten Sie eine aussagekräftige Kurzbeschreibung Ihres Lösungskonzepts bis 17. April 2017 online – klicken Sie dazu auf den Button „Ideen einreichen“. Senden Sie uns nähere Informationen zu Ihrer Gesamtlösung inkl. einer ersten groben Kostenschätzung per Mail an ioeb@ioeb.at. Gehen Sie dabei vor allem darauf ein, wie Sie Denkmal- und Datenschutz sowie die angeführten Bewertungskriterien erfüllen. Daten zum Schloss und den Prunkräumen finden sie im Text, sowie auf www.schoenbrunn.at.

Gesucht werden: Idealerweise suchen wir Komplettlösungen für die Erfassung und die Simulation von BesucherInnenbewegungen (Einreichungen im Konsortium sind daher möglich) sowie eine grobe erste Kostenschätzung. Es können aber auch Einzellösungen eingereicht werden.

Nicht gesucht werden in der Call for Ideas Phase: bereits zur Gänze ausgearbeitete Gesamtkonzepte, detaillierte technische Umsetzungskonzepte oder Machbarkeitsstudien

Nutzen der Challenge und weiterer Projektverlauf

Präsentieren Sie Ihren Lösungsvorschlag:

Aus allen geposteten Lösungsvorschlägen werden mind. vier EinreicherInnen zu einem Innovationsdialog (= Markterkundungsgespräch mit einer Kurzpräsentation der geposteten Lösung und Diskussion) in das Schloß Schönbrunn eingeladen. Auf Basis der Erkenntnisse, die durch den Innovationsdialog erlangt werden, wird allenfalls eine Auftragsvergabe gemäß Bundesvergabegesetz vorbereitet.

Werbung für Ihre Idee:

Die IÖB-Servicestelle bewirbt die Challenge und macht dadurch auch andere öffentliche AuftraggeberInnen, die vor einer ähnlichen Herausforderung stehen, auf die geposteten Ideen aufmerksam.

Fragen zur Challenge

Gewinnerlösungen

Weitere Lösungen zu dieser Challenge

Ihre Lösung passt nicht zu dieser Challenge? Präsentieren Sie Ihre Lösung am Marktplatz!

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